GLOSSAR

Anonymität:

Eingehende Berichte werden durch die MitarbeiterInnen der ÖQMed gelesen und ggf. völlig anonymisiert, um jedwede Wiedererkennung eines spezifischen Falles zu verhindern. Eine Rekonstruktion der Herkunft eines Berichts kann auch vom Server der Seite nicht durchgeführt werden (keine Speicherung der IP-Adresse). Aus diesem Grund sind auch keine persönlichen Rückmeldungen an die jeweiligen Berichtenden möglich.
 

Beinahefehler:

Im englischen: Near-miss, ein Fehler, wobei das Abweichverhalten rechtzeitig erkannt wird und so ein tatsächlicher Fehler vermieden wird. Als Beinahe-Fehler gilt jedes Vorkommnis, das unerwünschte Folgen hätte haben können, es im konkreten Fall jedoch nicht hatte und abgesehen vom Ergebnis (Outcome) von einem richtigen unerwünschten Ereignis nicht zu unterscheiden war. Beinahe-Fehler erinnern uns wirksam an Systemrisiken und verhindern, dass die Angst vor Fehlern allzu schnell in Vergessenheit gerät. Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ); Glossar Patientensicherheit; Definitionen und Begriffsbestimmungen; 2005 (Seite 4)
 

Near miss - Beinahe Schaden:

Ein Fehler, der zu einem Schaden hätte führen können.
 

CIRS:

die Abkürzung CIRS steht für Critical Incident Reporting System. Es handelt sich dabei um ein Zwischenfall-Berichtssystem, das AnwenderInnen in einer geschützten Umgebung die Möglichkeit bietet, unter Wahrung der Vertraulichkeit und der Anonymität über kritische Vorfälle zu berichten, um so Wissen über Schwachstellen in Systemen generieren zu können.
 

Datensicherheit:

Die Übertragung des ausgefüllten Formulars erfolgt verschlüsselt. Eine Firewall auf dem Schweizer Server der Universität Basel garantiert die Sicherheit des Eintrages.
 

Fachkommentare:

Fachkommentare werden von ExpertInnen zu eingehenden Meldungen erstellt und ggf. nach Freigabe durch das BIQG veröffentlicht.
 

Fehler:

Ein richtiges Vorhaben wird nicht wie geplant durchgeführt, oder dem Geschehen liegt ein falscher Plan zugrunde. Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ); Glossar Patientensicherheit Definitionen und Begriffsbestimmungen; 2005 (Seite 4)
 

Error - Fehler:

Eine Handlung oder ein Unterlassen, bei dem eine Abweichung vom Plan oder kein Plan vorliegt. Ob daraus ein Schaden entsteht, ist für die Definition des Fehlers irrelevant.
 

Freiwilligkeit:

Beitragende entscheiden auf fakultativer Basis selbst, welche Daten sie wann in das System einspeisen. Doch nur eine möglichst hohe Berichtsquote ermöglicht die optimale Nutzung des Fehlerberichts- und Lernsystems.
 

Kritische Ereignisse:

Ein Ereignis, das mit einem Schädigungspotential einhergeht, das eintreten wird, wenn nicht gegengesteuert wird. Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ); Glossar Patientensicherheit Definitionen und Begriffsbestimmungen; 2005 (Seite 7)
 

Critical Incidents - kritisches Ereignis:

Ein Ereignis, das zu einem unerwünschten Ereignis führen könnte oder dessen Wahrscheinlichkeit deutlich erhöht.
 

Leserkommentare:

Sie haben die Möglichkeit, selbst Kommentare zu veröffentlichten Berichten, unter "Beiträge lesen & kommentieren", zu erstellen.
 

Professionalität:

ExpertInnen verfassen Fachkommentare und stellen somit wichtige Expertise zur Verfügung.
 

Risiko:

Sowohl die Durchführung wie auch das Unterlassen von Interventionen beinhalten ein Risiko, das durch den/die BehandlerIn selbst bei sorgfältigster Beachtung nicht auszuschließen ist. Beispiel: Hämatom bei peripherer Venenpunktion oder Fehl-Intubation (besonders in Notfallsituationen). Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ); Glossar Patientensicherheit Definitionen und Begriffsbestimmungen; 2005 (Seite 8)

In der ONR 49000 wird Risiko wie folgt definiert: "Kombination von Wahrscheinlichkeit und Auswirkung eines Ereignisses". Und weiters: "Risiko beinhaltet Chance und Schadenspotential. Es schätzt das Szenario nach Wahrscheinlichkeit und Auswirkung ein. Das Risiko umfasst nicht nur plötzlich eintretende Schadensereignisse, sondern auch unerwartete, sich schleichend einstellende Fehlentwicklungen".

Der Begriff "Risiko" ist im alltäglichen Sprachgebrauch negativ besetzt und wird als das Gegenteil von Sicherheit verstanden. Aktives Risikomanagement jedoch bewirkt die Auseinandersetzung mit den potentiellen Fehlern, die im Unternehmen auftreten können, bereits vor ihrem Auftreten und beinhaltet so die Möglichkeit, rechtzeitig Vorbeugemaßnahmen zu setzen. Dem Unternehmen erwachsen daher Chancen zur rechtzeitigen Verbesserung bzw. zur Optimierung der betroffenen Prozesse.

Ein Risiko kann bei dieser Betrachtungsweise als Gefahr und Chance zugleich bedeuten. Nicht zufällig setzt sich als im Chinesischen das Schriftzeichen für "Risiko" aus den Worten "Chance" und "Gefahr" zusammen. vgl. Haller (2004), S. 2f
 

Sicherheitsrelevante Ereignisse:

In CIRSmedical sollen alle mit der Krankenbehandlung, Pflege oder Gesundheitsvorsorge zusammenhängenden Geschehen, die Einfluss haben oder haben könnten, auf die Sicherheit von PatientInnen, und/oder die Sicherheit der im Gesundheitswesen beschäftigten MitarbeiterInnen erfasst werden. Mit Sicherheit ist sowohl die körperliche als auch die Sicherheit in Rechtspositionen gemeint.
 

Universalität:

Alle MitarbeiterInnen im Gesundheitswesen und PatientInnen haben mit CIRSmedical die Möglichkeit, über kritische Vorfälle zu berichten. Nur durch die aktive Eintragung von Fehlern und Fehlern ohne Schaden von allen Seiten können anhand fundierter Analyse durch ExpertInnen Verbesserungspotentiale aufgezeigt werden. Für die interessierte Öffentlichkeit wird eine statistische Auswertung online bereitgestellt.